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Alles oder Nichts: Erfühle und erkenne Dich selbst (1)

Reihe von Hans-Jürg Kessler / Winter 2004

Verehrte Leser,

hat es Sie nicht auch schon in den Fingern gejuckt, einen Roman zu schreiben, einen Roman zum Beispiel à la Jules Verne. Einen Roman, der utopisch einiges um 80 Jahre, vielleicht auch 100 Jahre oder mehr vorwegnimmt oder uns auch ermöglicht, das Rad der Zeit um Generationen zurückzudrehen. Das erinnert mich an die Frage: „Was ist schon Zeit ?“ Auch ein Thema, worüber nachzudenken es sich lohnt. – Doch zurück zu unserem Vorbild der Belletristik. Lassen Sie uns zusammen eine Reise in das scheinbar Unmögliche tun.

Wir wollen unsern Start zur Erkenntnisreise vorbereiten. – Sind Sie für die Reise be-quem angezogen ? Drückt Sie weder der Schuh noch sonst etwas ? Gut, dann nehmen Sie Platz, am besten in einem gemütlichen Stuhl. Ich für meinen Teil liebe für derartige Reisen den Ohrenfauteuil meiner Mutter. Nehmen Sie Platz, schliessen Sie die Augen und atmen Sie gut durch. Entspannen sie sich. Vergessen Sie nicht, es geht auf eine Erkenntnisreise. Bereit ? – Auf „Los“ geht’s los !

Halten Sie Ihre Hände ohne Schmuck mit den Handflächen gegeneinander, ohne dass sie sich berühren, ganz locker und entspannt. Verweilen Sie eine kurze Zeit in dieser Position. Bewegen Sie Ihre Hände langsam voneinander weg, nur wenige Zentimeter und bewegen Sie Ihre Hände wieder aufeinander zu, ohne dass sie sich berühren. Langsam. Lassen Sie Ihre Hände kurz in dieser Stellung. Fühlen Sie sich in Ihre Hände. Versuchen sie Ihre Hände langsam ein wenig auseinander zu bewegen und wieder aufeinander zu. Versuchen Sie sich in Ihre Hände hineinzufühlen, versuchen Sie zu bemerken, was Ihre Hände spüren. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Hände, auf die Wahrnehmung Ihrer Hände. – Erzwingen Sie nichts. Bleiben Sie locker.

Spüren Sie es auch ? Nichts ? Hokuspokus ? – Nichts dergleichen. Haben Sie nichts wahrgenommen, dann wiederholen Sie eben diese Übung zu einem spätern Zeitpunkt noch einmal. Das ist wie ein abgebrochener Start zu einem Ferienflug.

Einige von Ihnen, sehr geehrte Leser und Leserinnen, dürften bei dieser Übung entwe-der ein Kribbeln in den Handflächen verspürt oder den Eindruck gewonnen haben, die Handflächen seien durch unsichtbare Banden miteinander verbunden oder es gälte einen Widerstand zu überwinden.

Ich will nun versuchen, diese Empfindung in den Händen mittels naturwissenschaftli-cher Erkenntnis zu erklären und anschliessend den Bogen zur Philosophie der Natur-wissenschaften zu schlagen und damit an meinen letzten Artikel „NICHTS IST NICHT GLEICH NICHTS“ anzuknüpfen.

Begriffe wie EEG (Elektroenzephalogramm – Messung der Hirnströme) oder EKG (E-lektrokardiogramm – Messung der Herzströme) sind allen bekannt. Die Messung dieser Ströme bedeutet doch nichts anderes als die Bestimmung des Energiepotentials verschiedener körperlicher Organe. In der Medizin lassen sich aber nicht nur diese Ströme, sondern auch Oberflächenströme an der Haut messen. – In der Physik wiederum sind elektrische Ströme Energien, die transportiert werden. Fazit: Die gemessenen Körperströme sind Ausdruck unserer körperlichen Energie, so auch die beobachteten Phänomene mit unseren Händen. Was Sie möglicherweise verspürt haben, ist ein unsichtbaren Teil Ihrer selbst – quasi Ihre persönliche Urenergie. – Sollten Sie nichts verspürt haben, ist dies weiter auch nicht tragisch. Das zu Sagende mag etwas theoretischer klingen, lässt sich aber genau so gut nachvollziehen.

Ihr materieller Körper, bestehend aus Fleisch und Blut, ist vergänglich. Nehmen wir Albert Einsteins „Allgemeine Relativitätstheorie“ zu Hilfe: „Masse und Energie sind gleichwertig“, so lässt sich ableiten: Dieser materielle Körper, gleichzusetzen mit materialisierter Energie, ist einem mit den Augen und dem materiellen Bewusstsein erkennbaren Sein und Werden unterworfen. Nach dem Tod zerfällt dieser materielle Körper, er wird der Erde zurückgegeben und nimmt eine andere materielle Form, eine andere materialisierte Energieform an. Und wie verhält es sich nun mit Ihrer persönlichen Urenergie, die Sie verspürt haben ?

Benötigen wir diese persönliche Urenergie nebst der materialisierten Energie überhaupt zu unserem Leben ? – Gehen wir von einer Verneinung dieser Frage aus, so würde sich daraus ableiten lassen, dass letztendlich das Individuum Mensch reproduzierbar ist, ja, dass die Spezies Mensch aufgrund des heutigen Standes der Informatik und ihrer Technik, insbesondere der Chipherstellung, sich mechanisch fertigen und von eben diesem mechanischen Ebenbild robotermässig mit und ohne Fehler wiederum reproduzieren liesse ! – Es erscheint mir, ohne diese Aussage jetzt und hier näher begründen zu wollen, würde dies doch Rahmen und Umfang dieses Aufsatzes sprengen, eher wenig wahrscheinlich, dass sich ein dem Menschen ebenbürtiges Abbild so einfach herstellen lässt.

Bejahen wir die erwähnte persönliche Urenergie – vielleicht lässt sie sich mit unserem Begriff der Seele gleichsetzen – so müsste sie in irgendeiner – für uns meist ebenso wenig erkennbaren Form wie im materiellen Dasein weiter existieren. Hinweise auf die Existenz und das Fortbestehen einer derartigen Urenergie gibt es und sie sind anerkannt, noch nicht aber vollumfänglich interpretiert: Kirlian-Fotografie. – Ich meine, diese persönliche Urenergie, vereint mit der materiellen Energie unsers materiellen Körpers, ergibt in ihrer Summe den Menschen, der wiederum als Individuum und als Quintessenz der „Allgemeinen Relativitätstheorie“ als unsterblich angesprochen werden kann und darf.

Ich wünsche Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, frohe Festtage im Kreise Ihrer Lieben und zum Jahreswechsel alles Gute.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich für Fragen und Anregungen unter der MailAdresse hjkessler [at] swissonline.ch kontaktieren.

von
Heinz-Jürg Kessler

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